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240. Geburtstag von Alexander von Humboldt

Aus Anlass des 240. Geburtstages Alexander von Humboldt am 14. September 1769 hielt Klaus Müller (Vorstand Förderkreis „Morassina") einen Vortrag.

240. Geburtstag von Alexa...
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Dazu waren zahlreiche Zuhörer in die „Morassina" gekommen um näheres über seine Befahrung des Vitriolwerkes im Schwefelloch zu erfahren. Unter den Gästen befanden sich Mitarbeiter des Thüringer Ministeriums, Mitglieder der Humboldtgesellschaft sowie Mitglieder vom Frankenwaldverein. Im Alter von 23 Jahren erhielt Humboldt die Order vom Preußenkönig Friedrich Wilhelm II. die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse in den durch Erfolge neu zum Staate Preußen hinzugekommenen Fürstentümer Arnsbach und Bayreuth zu erkunden. Auf dem Weg dorthin machte er am 11. Juli 1792 im Schwefelloch Station. Seine gewonnenen Eindrücke schrieb er noch am gleichen Abend nieder. Der Bericht enthält viele Fakten und Details die die Abbautechnologie und die Weiterverarbeitung des Alaunschiefers betreffen. Vermutlich wurden auch Fachgespräche geführt, denn in Folge war bereits 1793 eine Reihe von Neuerungen deutlich nachvollziehbar. Es wurde das Kammerabbauverfahren eingeführt, der Holzverbrauch ging dadurch drastisch zurück. Schon vorhandene Hohlräume hat man mit auszulaugenden Schiefern verfüllt. Dies ersparte Transportkosten und Zeit. Aber auch die Gefahr von Verbrüchen und Einstürzen war dadurch weitestgehend gehemmt. Aus den Sterberegistern der umliegenden Pfarrämter entnehmen wir, dass im Verlauf von 1683-1792 allein 16 Bergleute tödlich verunglückten, fortan war es bis zur Stilllegung der Grube im Jahre 1869 nur noch einer. Ebenfalls ab 1792/1793 wurden die Kinder des Vitriolwerkes vom Pfarrer unterrichtet und unterhalb des Betriebes ein Klärteich gebaut. Auch die Rolle des Bank- und Handelshauses Frege in Leipzig, das ab 1753 das Vitriolwerk erwarb, fand im Vortrag entsprechende Berücksichtigung. Denn es steht außer Zweifel, dass die Freges großen Einfluss auf die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse ihrer Zeit ausübten, und sehr sozial eingestellt waren. Mit Sicherheit ist die Reise Humboldts nicht ohne ihr Wissen und Zutun geschehen. Abschließend sei noch bemerkt, dass immer aus berufenen Kreisen Zweifel am offiziellen Interesse der Auftraggeber Herrn Humboldts an seiner Befahrung in Schmiedefeld aufkommen. Somit steht auch weiterhin die Frage, diente es „Spionagezwecken" einerseits oder warum soll ein aufsteigender Beamter seinen Dienstweg verlassen und darüber einen offiziellen Reisebericht verfassen mit gleichzeitiger Vorlegung der Reisekostenabrechnung? Nach dem Vortrag fand eine Führung für alle Gäste durch die Refugien Humboldts in den denkmalgeschützten Bereich des Schaubergwerkes Morassina statt.